In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche weitreichend vergrößert. Das Presbyterium wurde dazugebaut, das Kirchlein erhöht und gewölbt. In dieser Zeit kamen auch die beiden Seitenaltäre mit den heute verschollenen Altarbildern und die Fresken vom Kirchenmaler Jais dazu.
(Nicht bei diesem Umbau, sondern möglicherweise bei den anfänglichen Bauarbeiten könnte auch der Baumeister Asam aus Schnann mit seinem Lehrling Jakob Prandtauer, der später ein berühmter Barockbaumeister wurde (Stift Melk, Stift St.Florian), mitgewirkt haben. Mit Prandtauer arbeitete lange sein Neffe Joseph Munggenast, der in Schnann geborene große Barockbaumeister).
Der Kirchturm wurde vermutlich ebenfalls in der 2. Hälfte des 18. Jhts gebaut, genaue Angaben darüber gibt es nicht. Aus Kirchenrechnungen ist zu erfahren, dass 1765
„Raitterstatter bey dem Thuren 5 Tage mitgearbeitet hat für 1 Gulden 15 Kronen“. In einer Beschreibung seiner Pfarrei spricht Kurat Saxer 1834 von einem spitzen Helmturm mit Viertelstundenuhr. Die Uhr wurde 1742 für teure 81 Gulden von Anton Häfner eingebaut.
In Schriften, gefunden im Kirchturmknopf, wird berichtet, dass sich im Jahr 1817 nach mehrjährigen Missernten die Hungersnot so steigerte, dass die Menschen Heu und Türkenkolben kochten und froh waren, im Frühling „endlich das Gras zu erreichen“. Viele Familien wanderten in diesem Jahr in ferne Länder aus. Gutes Wachstum im Jahr 1818 linderte dann die Not, und schon damals war es wie heute: „denn kaum hatte man die Nahrung umso reichlicher, war man wieder desto üppiger, und die ehevor am meisten jammerten, tanzten dann um desto mutwilliger wie z. B. die Stanzertaler, welche sämtlich auf Kaltenbrunn wallfahrteten und das nächste Jahr darauf im Tanzen und in der Unzucht sich desto mehr wieder hervortaten“.
So ist die Kapelle bis zur Einsetzung des Allerheiligsten im Jahr 1780 zu einem schönen Barockkirchlein herangewachsen. Die Kosten für diese rege Bautätigkeit wurden fast zur Gänze durch Stiftungen aufgebracht. Im Jahr 1823 betrug das Vermögen mit Ewig - Licht- und Pfründestiftungen 5606 Gulden. Interessant ist, dass beachtliche Stiftungen auch aus Imst (Caspar Gstrein) und Nassereith (Samuel Strele) kamen, kleinere auch aus anderen Gemeinden.